Branchendaten von Gartenbaubetrieben
Die Branche ist sehr vielfältig und unterteilt sich in den Garten- und Landschaftsbau, den Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenbau sowie in Baumschulen und Einzelhandelsgeschäfte.
- über 52.000 Unternehmen
- ca. 295.000 Beschäftigte
- rund 212.000 Hektar bewirtschaftete Fläche, 1.270 Hektar in Gewächshäusern beim Gemüseanbau
- über 12 Milliarden Euro Umsatz
Der Gartenbau ist ein arbeitsintensiver Produktionszweig der Landwirtschaft. Es herrschen überwiegend klein- und mittelständische Unternehmensstrukturen vor. Insbesondere in der Produktion ist ein hoher Anteil an Familienmitgliedern zu finden. Die Betriebe sind auch auf zeitweilige Unterstützung ihrer Belegschaft durch Saisionarbeitskräfte angewiesen, um extreme Arbeitsspitzen, z. B. während der Ernte, zu bewältigen.
Die durch die Politik geförderte Investitionsbereitschaft für mehr Energieeffizienz hält unvermindert an. Bereits im März 2018 war die zur Verfügung gestellt Fördersumme in Höhe von 65 Mio. € aufgebraucht. Für 2019 bis 2021 werden weitere Fördermittel zur Verfügung gestellt.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website des Zentralverbandes Gartenbau e.V.
Technische Anforderungen und gesetzliche Vorschriften an den Gartenbau
Eine ausführliche Übersicht der technischen Anforderungen und gesetzlichen Vorschriften finden Sie im Handbuch „Erdgas in Gärtnereien“.
Möglichkeiten der Energieeinsparung für Gartenbauunternehmen
Nach einer Umfrage zur Energie-Ist-Situation sind in Deutschland Gas, Öl und Kohle mit über 90 Prozent immer noch die wichtigsten Energieträger. Auf Grund der Energiekostensituation bei Heizöl EL und Erdgas entwickelt sich eine Tendenz bei den Gartenbaubetrieben zum verstärkten Einsatz von Holzhackschnitzeln.
Technische Maßnahmen zur Energieeinsparung sind beispielsweise:
- Gewächshaushülle: Abdichtung, Isolierung; Dämmung, Isoliergläser, Doppelverglasung usw.
- Einbau von Energieschirmen
- Optimierung Wärmeerzeugung: Wirkungsgradverbesserungen
- Brennwertkessel/Niedertemperaturkessel
- Prüfung des Einbaus von Abgaskondensatoren: Abgasnutzung zur CO2-Düngung mit Erdgas
- Einsatz von kleinen Blockheizkraftwerken (Mini-BHKW)
- Einsatz von Klimacomputern
Eine Übersicht über die Möglichkeiten der Energieeinsparung in Gartenbaubetrieben finden Sie in der Checkliste Energieeinsatz.
Erdgas anwenden im Gartenbau
Die Umstellung des Wärmeerzeugers (Heizkessel, Warmlufterzeuger, CO2-Generatoren) auf Erdgas kann für Gartenbaubetriebe einen wichtigen Fortschritt in der rationellen Betriebsgestaltung bedeuten. Sie sollte immer in Verbindung mit den Heizgeräteherstellern und den von ihm empfohlenen Brenneranbietern erfolgen. Die Fachleute dieser Unternehmen stehen Ihnen als EVU-Berater auch zur Seite, wenn es darum geht, einen mit festen Brennstoffen oder mit Heizöl EL versorgten Wärmeerzeuger auf Gasfeuerung umzustellen. Ihre Empfehlungen bestimmen weitgehend die für die Umstellung notwendigen Maßnahmen.
CO2-Düngung mit Erdgas
Umfangreiche Untersuchungen in gartenbaulichen Instituten haben gezeigt, dass eine CO2-Anreicherung in der Gewächshausluft bei Gemüsepflanzen, Schnittblumen und Zierpflanzen eine Verbesserung des Pflanzenwachstumes und der Qualitätseigenschaft ergeben. Die Einbringung des CO2 erfolgt mit erdgasbeheizten Kesselanlagen oder mit sogenannten CO2- Generatoren (Warmlufterzeuger, Kodimax). Eine ausführliche Übersicht über Anlagen und Geräte für die Gartenbaubetriebe finden Sie unter Heizanlagen Gartenbau.
Pflanzenbelichtung mit Gas-BHKW
Blockheizkraftwerke (BHKW) sind kleine Heizkraftwerke, die mit einem Gasverbrennungsmotor einen Generator zur Stromerzeugung antreiben. Die bei der Stromerzeugung gleichzeitig anfallende Abwärme (Motorabwärme, Ölkühlung, Abgas) wird meist zu Heizzwecken genutzt. Blockheizkraftwerke werden im Gartenbau überwiegend in Verbindung mit Assimilationsbelichtung im Schnittblumen- und Topfpflanzenbau eingesetzt. Weitere Informationen über BHKW erhalten Sie auch im Handbuch "Heizung im Gewerbe".