Vorteile der Gasverwendung in Wäschereien
Die Nutzung von Warmwasser und Dampf ist in Wäschereien essenziell. Durch die Verwendung von Erdgas, Biomethan und perspektivisch Wasserstoff können Wäschereien die Energieeffizienz in ihrem Betrieb signifikant erhöhen und damit die Energiekosten reduzieren:
- Das Brennwert-Prinzip lässt sich in Wäschereien besonders effizient anwenden: Die Wärme der Gasbefeuerung kann direkt zur Wäschetrocknung eingesetzt werden.
- Die Anlagen zur Wärmeerzeugung lassen sich exakt und schnell regeln.
- Die Leistung des Brenners bzw. Kessels lassen sich flexibel an den jeweiligen Wärmebedarf anpassen. Dadurch verringern sich auch die Stillstandsverluste.
- Da Erdgas und klimaneutrales Gas direkt bis zum Verbraucher transportiert wird, muss kein Brennstoff gelagert oder vorgehalten werden. Sie gelangen über das hervorragend ausgebaute Leitungsnetz in der richtigen Menge direkt bis zur Verbrauchsstelle. Eine Lagerung ist nicht erforderlich.
- Mit Gas betriebene Maschinen arbeiten leise, sodass auch während Ruhezeiten und nachts gearbeitet werden kann.
Effiziente Verwendung von Gas
Gerade bei der Wärmeversorgung von Trocknern kann der Energieträger Gas seine Vorteile ausspielen: Bei einer direkten Verwendung von Gas anstelle von Dampf (oder in kleineren Betrieben auch anstelle von Strom) lassen sich die Energiekosten besonders stark reduzieren, denn so werden Wärmeübergänge vermieden, die jeweils Wärmeverluste mit sich bringen. Praktiker rechnen mit einer Energieeinsparung von 30 Prozent beim Einsatz von gasbeheizten gegenüber dampfbeheizten Trocknern.
- Dampf- und Kondensatleitungen sind heiß und müssen zusätzlich gedämmt werden. Bei der sauberen, direkten Nutzung von Gas entfällt dieser Aufwand, denn Erdgas wird bis zum Trockner geführt und verbrennt dort unter Wärmeabgabe geruch- und geschmacklos.
- Die Aufheizzeiten sind bei gasbeheizten Trocknern wesentlich kürzer als bei (indirekt) dampfbeheizten Trocknern.
- Dampfbeheizte Heizregister verflusen stark auf der Sekundärseite, also auf der Seite, die weniger mit der erzeugten Wärme in Berührung kommt. Dadurch verschlechtert sich die Leistung des Registers, zudem entsteht ein erhöhter Reinigungsbedarf. Auch dies entfällt bei der Verwendung von Gas in Wäschereien.
Anwendungsfälle Verwendung Erdgas in Wäschereien
Bei bestehenden Betrieben führt der Einsatz von Erdgas und klimaneutralem Gas zur direkten Beheizung von Trocknern anstelle von Dampf oder bei kleineren Betrieben auch anstelle von Strom zur besonders starken Reduzierung der Betriebskosten.
Grundsätzlich entsteht diese Einsparung aus folgenden Gründen:
- Dampf- und Kondensatleitungen sind heiß und müssen zusätzlich gegen Wärmeverluste gedämmt werden. Diese Aufwendungen entfallen. Das Gas wird bis zum Trockner geführt und verbrennt dort direkt.
- Die Aufheizzeiten bei gasbeheizten Trocknern sind wesentlich kürzer als bei (indirekt) dampfbeheizten Trocknern.
- Der Dampfkessel hat einen Verlust im Wirkungsgrad von 10 – 15 %. Auch dieser Verlust entfällt.
- Dampfbeheizte Heizregister verflusen stark auf der Sekundärseite und die Leistung des Registers wird schlechter. Auch dies gibt es nicht bei Verwendung von Gas.
Bei der Neuplanung von Wäschereien ist es aufgrund der hohen Energieeinsparung von bis zu 30 Prozent (gegenüber dampfbeheizten Trocknern) empfehlenswert, so viel wie möglich gasbeheizte Wäschereimaschinen einsetzen. Da der Trocknungsvorgang den größten Energieverbrauch in der Wäscherei darstellt, ist hier eine hohe Energieeffizienz besonders relevant.
Ein zweiter Schwerpunkt für den Einsatz von Erdgas in existierenden Wäschereien ergibt sich aus einer Produktionserweiterung mit gesteigertem Dampfverbrauch. In diesem Fall kann von einem größeren Dampfkessel abgesehen und der vorhandene Dampfkessel weiter betrieben werden. Alternativ zu entsprechend dampfbeheizten Anlagen können gasbeheizte Wäschetrockner angeschafft werden.
Mit Gas beheizte Tunnelfinisher bedeuten für die Wäscherei ähnliche Einsparungseffekte wie erdgasbeheizte Trockner. Tunnelfinisher finden sich allerdings überwiegend in Großwäschereien (Krankenhaus) zur Bearbeitung von Formteilewäsche (z. B. Patientenhemden), die nicht gebügelt, sondern nur geglättet werden muss.