Energiemanagementsysteme: DIN EN ISO 50001 oder Energieaudit?

Energieeffizienz wird immer bedeutender. Der Einsatz von energiesparender Heiztechnik ist wichtig, doch gerade für energieintensive Unternehmen ist es sinnvoll, zusätzlich ein gut strukturiertes und funktionierendes Energiemanagementsystem (EnMS) zu nutzen.

Was ist ein Energiemanagementsystem?

Das Energiemanagementsystem DIN EN ISO 50001 verfolgt den Ansatz, systematisch und durch regelmäßige Überprüfung die Energieeffizienz Ihres Unternehmens fortlaufend zu verbessern. Mit der in November 2011 veröffentlichten Norm DIN EN ISO 50001 werden keine Leistungskriterien vorgegeben, somit eignet es sich für Unternehmen jeder Größe. Jedes Unternehmen kann also über das EnMS seinen Energieverbrauch bewerten lassen und mit entsprechenden Maßnahmen seine Energiekosten reduzieren.

Die Nutzung der durch das EnMS aufgezeigten Energieeinsparpotenziale senkt die Betriebskosten und kann so die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Zudem trägt das EnMS dazu bei, die Umwelt zu schützen und das Unternehmensimage weiter zu verbessern.

Gut zu wissen

Seit 2024 ist die Durchführung eines Energieaudits nach DIN EN 16247-1 für Unternehmen mit einem Jahresendenergieverbrauch von mehr als 2,5 GWh pro Jahr vorgeschrieben. Unternehmen mit mehr als 7,5 GWh Jahresendenergieverbrauch müssen ein Energie- oder Umweltmanagementsystem betreiben. Das regeln das Energieeffizienzgesetz sowie das Energiedienstleistungsgesetz.

KMU Definition

Wer braucht das EnMS DIN EN ISO 50001?

Das Energiemanagementsystem ist für alle größeren Betriebe und Unternehmen geeignet. Gesetzlich vorgeschrieben ist es für Unternehmen mit einem Jahresendenergieverbrauch von mehr als 7,5 GWh.

Welche Unternehmen haben eine Auditpflicht?

Unternehmen mit einem jährlichen Endenergieverbrauch von mehr als 2,5 GWh sind nach dem Energiedienstleistungsgesetz verpflichtet, alle 4 Jahre ein Energieaudit durchzuführen. Zudem müssen sie Umsetzungspläne für Maßnahmen erstellen, die sich im Energieaudit als wirtschaftlich sinnvoll erwiesen haben.

Ablauf der Zertifizierung

1. Status Quo ermitteln

Der Status-quo wird ermittelt. Das Vor-Audit ist optional und keine Voraussetzung für eine Zertifizierung.

2. Prozesse festlegen

Vor Ort werden die wesentlichen Prozesse des Energiemanagementsystems, des Geltungsbereichs und der standortspezifischen Bedingungen festgestellt.

3. Prüfung durch Experten

Experten prüfen, ob das Energiemanagementsystem in praktischer Anwendung den Anforderungen an die Norm entspricht. Dazu werden Mitarbeiter befragt und Daten, Fakten und Kennzahlen wie auch Unternehmensprozesse bewertet.

4. Die Zertifizierung

Wenn alle Anforderungen erfüllt sind, wird die Zertifizierungserteilung empfohlen. Die Zertifizierungsstelle erhält alle Unterlagen und Nachweise aus den Stufen 2 und 3. Es wird geprüft, ob bei der Durchführung des Audits alle Regeln eingehalten wurden und, ob alle notwendigen Unterlagen vorliegen.

5. Erneuerung nach 3 Jahren

Die Zertifizierung muss jedes Jahr überprüft werden. Nach drei Jahren muss das Zertifikat erneuert werden.

Vorteile und Nutzen eines Energiemanagements

Ein systematisches und kontinuierliches Energiemanagement unterstützt Sie dabei, Transparenz über Ihren Energieverbrauch zu erhalten. Sie können Ihre Energiekosten so verursachergerecht zuordnen und dadurch optimieren. Zudem können energetische Unternehmensveränderungen, wie eine Veränderung von Produktionsprozessen schnell erfasst und entsprechende Einsparmaßnahmen abgeleitet werden.

  • Schwachstellen in der Energienutzung können identifiziert und Gegenmaßnahmen entwickelt werden. Dadurch können Sie Ihre Energiekosten reduzieren. Das schafft Wettbewerbsvorteile.
  • Durch ein EnMS wird Energie in Ihrem Unternehmen effizienter eingesetzt: Sie reduzieren die CO2-Emissionen und schonen so die Umwelt.
  • Mit einem Energiemanagementsystem haben Sie den Nachweis, dass Ihr Unternehmen energetisch sinnvoll arbeitet. So zeigen Sie, dass Sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Die Einführung und Umsetzung eines Energiemanagementsystems wird unterstützt und erleichtert durch die Teilnahme an einem Energieeffizienz-Netzwerk.

Finanzielle Vorteile

Die Kosten für Einführung und Betrieb eines Energiemanagementsystems können ganz verschieden ausfallen, amortisieren sich aber durch die Energieeinspareffekte in der Regel innerhalb weniger Jahre.

Den Einbau effizienter und umweltschonender Energietechnik wird durch Bund, Länder und Gemeinden gefördert. Einen Überblick zu den Förderprogramme für den Einbau umweltfreundlicher und effizienter Energietechniken haben wir für Sie aufbereitet.

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